Die Ethikgrundsätze der Permakultur
Der ganzheitliche Gestaltungsansatz der Permakultur ist verankert in ethischen Grundsätzen, die uns eine Wertebasis und Ausrichtung für unser tägliches Handeln und unser Miteinander bieten. Entstanden sind diese Grundsätze aus der Beobachtung natürlicher Systeme und menschlicher Kulturen, die es schaffen, sich durch ein Leben im Einklang mit den natürlichen Systemen langfristig zu erhalten. Wir können diese Grundsätze immer wieder neu interpretieren und dadurch lebendig erhalten.
Earth Care
„Sei achtsam mit der Erde. Wir kümmern uns um die Erde“.
Die Erde ist ein wertvolles, intelligentes und selbstorganisiertes System, in dem alle belebten und unbelebten Komponenten zueinander in Beziehung stehen. Wir verstehen uns als Teil dieses Systems und möchten, auf diesem Verständnis begründet, verantwortungsvoll und bewusst in symbiotischen Beziehungen miteinander und mit unserer Umwelt leben. Wir wollen wiederherstellen, was wir der Erde entnehmen, indem wir nach natürlichem Vorbild die Vielfalt innerhalb der Ökosysteme sowie ihre Vernetzungen erhalten und fördern.
People Care
„Sei achtsam mit den Menschen. Wir kümmern uns um die Menschen“
Verantwortung für die Erde zu tragen schließt die Achtung und Fürsorge für die Menschen und ihre Bedürfnisse unmittelbar mit ein. Achtsamer Umgang mit Menschen beginnt bei einem selbst und trägt sich von uns selbst ausgehend in die Gemeinschaft. Um einen Ort zum Wohlfühlen zu schaffen, wird der Umgang miteinander bewusst gestaltet. In diesem integrativen Raum entsteht die Möglichkeit für den Einzelnen, sich selbst mit seinem Potential einzubringen. Wir begegnen einander ehrlich und aufrichtig, mit Respekt, Wertschätzung und Akzeptanz. Insgesamt ist es ein liebevoller Umgang, in dem Konflikte kommuniziert und Stärken gestärkt werden sowie Kritik konstruktiv geübt wird.
Faire Share
„Sei achtsam mit der Zukunft. Wir teilen unsere Mannigfaltigkeit gerecht“
Wir betrachten die Erde als Geschenk; für uns und alle Generationen nach uns. Deshalb und weil die gemeinsame Zukunft geteilt wird, wollen wir alle Reichtümer, die aus der Erde kommen, fair teilen. Dies führt zur Bereicherung der gesamten menschlichen Gemeinde. Um Überschüsse an Menschen und Natur zu verteilen fragen wir uns stets: Was brauchen wir wirklich und was können wir teilen?
Der Permakultur-Garten an der Alten Mu
Was ist das für ein Ort?
Das Gelände der Alten Mu ist ein Begegnungsort und ein Experimentierfeld für urbane Permakultur mit Hoch-, Hügel- und Vertikalbeeten, einem Waldgarten und vielem mehr.
Was passiert hier?
Seit 2014 sind unsere Ziele:
— Im sorgsamen Umgang mit Boden und Menschen ein enkeltaugliches Ernährungssystem zu (er)schaffen.
— Einer „essbaren Stadt“ näherkommen.
— Praktische Beispiele zu zeigen für angewandte Permakultur, indem wir Nahrungsmittel und sonstige Nutzpflanzen produzieren, experimentelle Flächen sowie Anschauungsprojekte gestalten.
— Sonnenenergie, Boden, Pflanzen, Mikroorganismen, Regenwasserverläufe, ökologische Zyklen und wechselseitige, natürlich vorkommende Verbindungen (Symbiosen) zwischen den Pflanzen sind selbstverständlich in der Natur vorhanden. Indem wir sie erkennen und zu Bestandteilen unseres Gartendesigns machen, können wir sie erhalten und nutzen.
Und was entsteht dadurch?
Gesunde Pflanzen, samenfeste Sorten, fruchtbarer Kompost, Blühwiesen für Insekten, Artenvielfalt, gemeinsames Gestalten, fröhliches Beisammensein und viele leckere Ernten.
Inzwischen ist der Garten durch die „Sitzwabe“ zum „grünen Klassenzimmer“ geworden, in dem wir Schulklassen und allen anderen Interessierten bei Veranstaltungen einen Einblick in das permakulturelle Gestalten geben.
Mitmachen
Wenn du mitarbeiten möchtest, komm gerne jederzeit dazu! Wir können immer helfende Hände gebrauchen und freuen uns über neue Ideen. Die Gartengruppe trifft sich jeden Mittwoch und Freitag von 15.00 bis 18.00 Uhr im Innenhof der Alten Mu beim PermaTower.